„Die Behauptung, türkische Behörden würden Weihnachten an der deutschen Auslandsschule verbieten, entbehrt jeglicher Grundlage. Ich wäre der erste, der seine Stimme gegen ein Verbot erheben würde,” erklärt Mustafa Yeneroğlu (AK Partei), Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses der Großen Nationalversammlung der Türkei, anlässlich der Vorwürfe in den deutschen Medien. Yeneroğlu weiter:
„Ich kann die Aufregung über diese Meldung sehr wohl nachvollziehen und wäre der erste, der seine Stimme dagegen erhebt. Insofern habe ich mir sämtliche Informationen über den Vorgang geben lassen und kann nur bestätigen, es gibt weder ein Verbot der Behandlung von Weihnachten im Unterricht noch eine Unterbindung der Teilnahme des Schulchors am traditionellen Weihnachtskonzert im deutschen Generalkonsulat.
Entgegen der meisten Berichte in den Medien ist das Istanbul Lisesi schon mal keine Deutschland unterstellte Schule, sondern ein staatliches türkisches Gymnasium, an das Deutschland Lehrer entsendet. Insofern entscheidet das türkische Erziehungsministerium über den Unterrichtsinhalt. Der Respekt davor und vor allem die Sensibilität für den Erhalt der guten bilateralen Kooperation in Bildungsfragen würde gebieten, offenbar bewusst lancierte Informationen eingehend zu überprüfen. Es wäre keine große Anstrengung, festzustellen, dass entgegen der Meldung keine Anordnung offizieller Seite besteht. Es gibt kein Beleg, dass die behauptete Anordnung bestätigt. Im Gegenteil. Auch die Weihnachtsfeier wurde laut Schulleiter von der deutschen Leitung der Schule abgesagt.
Diejenigen, die solche Falschmeldungen der Presse zuspielen, erweisen der deutsch-türkischen Freundschaft leider einen Bärendienst. Das Istanbul Lisesi ist ein sehr erfolgreiches Beispiel der türkisch-deutschen Freundschaft. Seit über 100 Jahren dient sie der türkisch-deutschen Bildungstradition. Dies zu erhalten und stärken, ist eine gemeinsame Aufgabe.“