„Es ist empörend zu erfahren, dass bei BMW unter Mitarbeitern rassistische Äußerungen wie “Bimbo”, “Nigger”, “Zigeuner”, “Juden” offenbar zum Alltag gehören und sich Mitarbeiter ohne Konsequenzen über NSU-Opfer lustig machen können. Noch skandalöser ist es, wenn auch noch Mitarbeitern gekündigt wird, die Zivilcourage zeigen.“, erklärt Mustafa Yeneroğlu (Ak Partei), Abgeordneter der Großen Nationalversammlung der Türkei, in Bezug auf die Kündigung eines BMW-Leiharbeiters. Yeneroğlu weiter:
„BMW genießt in aller Welt einen guten Ruf. Doch wenn wir in den letzten Tagen mit Schlagzeilen über Rassismus in BMW-Werken konfrontiert werden, dann stellt sich tatsächlich die Frage, ob BMW in ihren Betrieben ein überwältigendes Problem mit Rassismus hat. Wie geht das Unternehmen damit um? Beschwichtigt sie und ignoriert den offenbar alltäglichen Hass in manchem Betrieb oder geht sie couragiert vor, entlarvt rassistische Mitarbeiter und macht ihnen deutlich, dass sie mit ihrem Gedankengut bei BMW nichts zu suchen haben.
Wir hatten vor einiger Zeit erfahren, dass türkischsprachigen Mitarbeitern das Unterhalten in der Muttersprache verboten wurde. Daraufhin hat die Unternehmensführung eine Erklärung gemacht und den Vorwurf bestritten und unterstrichen, dass es kein Türkisch-Sprachverbot geben kann. Trotz widersprüchlicher Andersmeldungen haben wir dies erfreut zur Kenntnis genommen und werden dem nachgehen. Wenn wir jedoch nun auch noch hören, dass in manchem Betrieb von BMW der Hass gegen Ausländer, Juden und Muslimen zum Alltag gehört und BMW nichts anderes einfällt, als die Mitarbeiter zu entfernen, die sich darüber beschweren, dann hört der Spass auf.
Wie geht BMW damit um, wenn Mitarbeiter, Kunden und Zulieferer laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung als “Bimbo”, “Neger”, “Nigger”, “Zigeuner”, “Juden” beschimpft werden? Wie hat BMW darauf reagiert, dass ein Mitarbeiter die Morde des NSU belustigt kommentiert und äußert, “Na und? Eben ein paar Kanaken weniger.”?
Wie geht BMW mit Anhängern des AfD um, die ihren Rassismus unverhohlen darstellen? Werden Führungskräfte angemahnt, wenn sie Rassismus pflegen oder aber auch ignorieren? Sind Mitarbeiter aufgrund rassistischer Bemerkungen entlassen worden?
Was tut der Betriebsrat gegen rassistische Umtriebe im Betrieb? Was gedenkt BMW gegen den zunehmenden Rassismus zu tun? All das sind Fragen, die geklärt werden müssen und die BMW-Unternehmensführung unmißverständlich durch Tat zeigen muss, dass sie Rassismus weder ignoriert, noch duldet.
Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch auf Klarstellung und vor allem auch auf die Wiedereinstellung eines Mitarbeiters, der couragiert genug war, um sich über den offenene Rassismus bei vielen Mitarbeitern zu beschweren. Anstelle solchen Mitarbeitern zu kündigen, müssten sie eigentlich geehrt werden. Vielleicht kann BMW hier ein erstes Zeichen setzen. Wir werden bis zur Klarstellung der Sache nachgehen.”